DIVLJA DJECA 2046

Amanda Burzić


B4, Amanda Burzić, Divlja Djeca 2046


B4, Amanda BurzićDivlja Djeca 2046

B4, Amanda BurzićDivlja Djeca 2046

B8, Amanda Burzić, ohne Titel

li. B6, Amanda Burzić, Tko JeNju Uradio Tako

mi. E6, Kiky Thomanek, O.T. (Trans)
re. B7, Amanda Burzić, In Progress (DO NOT CALL 911)

B5, Amanda Burzić, Make Me Believe in Miracles 

Gedanken zu Divlja Djeca 2046

Dialog zu Amanda Burzićs Installation

 

A Amanda Burzić

C Costanza Brandizzi

J Judith Gattermayr

K Kiky Thomanek 

T Theresa Ulrike Cellnigg

 

 

T: Warum wolltest du die Vitrinen in deinem Raum haben?

 

A: Ich tue mir leichter wenn ich direkt mit dem Raum arbeiten kann und dieser Raum hat so unpersönlich für mich gewirkt, ob wohl er an ein Zimmer erinnert.

 

T: Und du hast dir mit diesen Vitrinen einen eigenen Raum geschaffen?

 

A: Ja das auch. Mit den Vitrinen konnte ich noch unmittelbarer mit den Räumlichkeiten im Schloss arbeiten, da ich die Vitrinen auch von hier habe.

Dadurch dass die Installation viel näher am eigentlichen Arbeitsprozess ist, fühlt sie sich natürlicher an als wenn ich dieselbe Installation, die ich wo anders gezeigt habe, in diese vier Wände eins zu eins kopiere. Der Prozess des ortspezifischen 

Arbeitens kommt immer wieder als Thema meiner Arbeiten vor.

 

K: Die Vitrinen bilden eine Referenz zum Museum und gleichzeitig haben die Gläser etwas mittelalterliches - natürlich hat das einen modernen Touch, aber die Referenz zu einer Schatzkammerromantik besteht weiterhin.

Mir gefällt, dass das Porträt von Rihanna Teil der Installation ist, obwohl das Bild viel älter ist als die anderen Objekte.

 

A: Das Porträt spiegelt für mich eine obsessive Sammelmanie wieder, die auch stark in den anderen Arbeiten vertreten ist. Vor allem mit dem symbolhaften Altar, dem Kelch und dem Liebesgedicht vor dem Porträt.

 

K: Hast du eine bestimmte Seite im Buch aufgeschlagen?

 

A: Ja, es ist ein Gedicht dass ich schon mal in einer Arbeit benutzt habe und mir daraufhin die Frage gestellt wurde, wieso ich nicht selber etwas schreibe anstatt Fremdes zu benutzen. Ich war damals davon etwas verärgert, da ich mir sehr gerne Sachen aneigne und sie für meine eigenen Arbeiten verwende. Ironischerweise schreibe ich seitdem sehr viel. Es stellte sich als wichtige und konstruktive Kritik dar.

 

C: Wie du mit den Objekten umgehst hat für mich den Eindruck, dass du mit einer gewissen Zeitlichkeit spielst. Glasvitrinen ist man von historischen Museen gewohnt, die alte, vergangene Funde zeigen. Deine Objekte scheinen eine gewisse Zeitlichkeit zu haben, dann aber wieder doch nicht. Wie du damit umgehst wirkt sehr spielerisch und löst damit die Frage bei mir aus, was darf oder soll in solchen Schaukästen gezeigt werden? Ich hätte das instinktiv einer anderen Kunstform zugeteilt.

 

J: Die Dinge in diesem Raum sind sehr filigran, und das Bild an der Wand zwischen den Fenstern sticht für mich heraus. Vielleicht weil es auch so präsent gehängt ist.

 

A: Ich finde es spannend, mit Wertigkeit zu spielen. Dieses Bild ist das erste, dass man sieht wenn man aus Theresa’s Raum kommt. Es stellt die Installation vor. Ein zerfetzes Bild, dass sich nicht aufspannen hat lassen und dass ich vier mal getreten habe, weil es mich wütend gemacht hat. Für mich war es in dem Moment kaputt, aber durch das Aufhängen verwandelt es sich wieder in ein funktionsfähiges Bild. Die Irritation, die so eine Umkehrung der Wertigkeit provoziert, macht mir Spaß.


DIVLJA DJECA 2046

 

B AMANDA BURZIĆ

 

B4 Divlja Djeca 2046, Installation bestehend aus Lack, Stoff und Acryl auf Glas; und diversen Objekten; Glasvitrinen, Maße variieren, 2020

 

B5 Make Me Believe In Miracles, Lackspray auf Lein wand, 90 x 70 cm, 2019

 

B6 Tko Je Nju Uradio Tako, Öl, Lack und Sticker auf Pressspannplatte, 30 x 25 cm, 2018

 

B7 In Progress (DO NOT CALL 911), Öl auf Leinwad, Stoff, 50 x 40 cm, 2019

 

B8 ohne Titel, Öl und Tusche auf Leinwand, 50 x 60cm, 2017

 

E KIKY THOMANEK

 

E6 OHNE TITEL (Trans) Lippenstift, MDF Platte, 33,5 x 27 cm, 2019